So werden Advent, Weihnachten und Silvester vogelsicher

Sperlingspapageien wünschen frohe Weihnachten

Besonders an Weihnachten lauern viele Gefahren für Papageien, Sittiche und andere Vögel. Dinge, die wir Menschen mit Weihnachten verbinden, z.B. süße Plätzchen, brennende Kerzen, glitzernde Weihnachtsdeko und natürlich der festlich geschmückte und beleuchtete Weihnachtsbaum sind für unsere gefiederten Mitbewohner allerdings ziemlich gefährlich. Auch typische Weihnachtsessen wie Raclette, Fondue oder gar ein Ofen-Braten haben schon manche Vögel das Leben gekostet.

In diesem Artikel möchte ich mögliche Gefahrenquellen nennen und vogelsichere Alternativen aufzeigen, sodass Weihnachten sowohl für uns Menschen als auch unsere Sperlingspapageien und alle anderen gefiederten Freunde ein friedliches und besinnliches Fest wird.

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Advent und Weihnachten vogelsicher machen
In der Weihnachtszeit lauern viele Gefahren für Vögel (Die Weihnachtsmützen sind übrigens nicht echt…)

Gefahren für Papageien, Sittiche und andere Vögel an Weihnachten und im Advent

Dinge, die an Weihnachten und im Advent gefährlich sein können:

  • Weihnachtsbaum: Sollte keine harzigen Stellen haben, da Harz Kropfreizungen verursachen und eventuell das Gefieder verkleben kann. Außerdem sind Weihnachtsbäume, speziell Nordmanntannen, meistens mit Pestiziden behandelt. Solche Bäume sollte man deshalb auch nicht in dem Zimmer aufstellen, in dem sich die Vögel aufhalten.
    Lösung/Alternative: Einen Plastikweihnachtsbaum* kaufen und diesen dann in ein anderes Zimmer stellen oder versuchen einen unbehandelten Baum zu bekommen (falls man einen Baum direkt im Wald schlagen möchte, bitte vorher unbedingt einen Förster fragen!).
Weihnachtsbaum mit Licherkette, Plastik und Glitzer ist nicht vogelsicher
Weihnachtsbaum mit Lichterkette, Plastik und Glitzerschmuck ist für Vögel gefährlich (via Pixabay)
  • Elektrische Lichterketten: Können angeknabbert werden und den Vögeln im schlimmsten Fall einen tödlichen Schlag verpassen.
    Lösung/Alternative: Keine vogelsichere. In Vogelnähe am besten einfach auf eine Lichterkette verzichten.
  • Weihnachtsbaumschmuck: Plastik und Glas (Verletzungsgefahr!), Glitzer (Erstickungsgefahr!) und lackiertes/behandeltes Holz (Vergiftungsgefahr!) sind tabu, wenn die Vögel an den Baum gehen können.
    Lösung/Alternative: Baum in einen anderen Raum stellen oder papageiengerecht schmücken, z. B. mit unbehandelten Kork- und Holzstückchen zum Schreddern, chlorfrei gebleichte Papierstreifen als Lametta, Kolbenhirse- oder andere Saaten-Sträußchen, selbstgebackenen Papageien-Keksen (s. Stichpunkt Plätzchen ) – schön sieht zwar anders aus, aber Hauptsache, die Papageien haben Spaß 🙂
Adventskränze mit brennenden Kerzen sind nicht vogelsicher
Vögel können sich an den Kerzen auf dem Adventskranz verbrennen (via Pixabay)
  • Adventskranz: siehe Weihnachtsbaum, Weihnachtsbaumschmuck und Kerzen.
    Lösung/Alternative: Entweder ganz auf einen Adventskranz verzichten oder aus anderen Materialien einen Kranz machen, z.B. aus unbehandeltem Stroh oder Tannenzweigen und z.B. Karotten als „Kerzen“… 😉
  • Kerzen: Papageien können sich an Kerzen verbrennen, die Kerzen anknabbern (giftig) oder die Kerzen umstoßen (Brand- und Verbrennungsgefahr). Außerdem kann der Rauch, der nach dem Auspusten von Kerzen fast unvermeidlich ist, die Atemwege reizen.
    Lösung/Alternative: In der Nähe der Vögel auf Kerzen verzichten oder batteriebetriebene LED-Kerzen* nutzen (aber auch hier bitte wieder darauf achten, dass diese nicht angeknabbert werden).
  • Duftöllampen, Duftkerzen und Raumsprays: Sowohl natürliche als auch künstliche Duftstoffe enthalten viele allergieauslösende und hautreizende Substanzen und sind mittlerweile nach Nickel die zweithäufigste Ursache für Kontaktallergien bei Menschen. Was für Menschen schon so gefährlich ist, ist für die empfindlichen Atemwege der Vögel nochmal schädlicher.
    Lösung/Alternative: In Anwesenheit der Vögel auf Duftstoffe aller Art verzichten und lieber häufiger lüften (Achtung: Fenster vor dem Öffnen so sichern, dass die Vögel nicht wegfliegen können (Gardinen sind NICHT ausreichend!) oder Vögel am besten vorher einsperren!)
  • Lametta: Das alte, schwere bleihaltige Lametta ist für Vögel (und auch Kinder) hochgiftig.
    Lösung/Alternative: Lametta aus Kunststoff oder Aluminium, aber am besten ist es ganz darauf zu verzichten, wenn der Baum im Vogelzimmer steht oder die Vögel nach Weihnachten mit den Tannenzweigen spielen dürfen.
  • Dekosprays z.B fürs Fenster oder Tannenzweige: Die Chemikalien sind giftig, reizen die empfindlichen Atemwege und können die Vögel schlimmstenfalls töten, wenn diese etwas von dem Spray essen oder den Dampf einatmen.
    Lösung/Alternative: Fensterschmuck aus Papier (chlorfrei gebleicht) basteln – der kann dann auch bedenkenlos von den gefiederten Mitbewohnern geschreddert werden… 😉
  • Weihnachtsdeko: Kein Plastik (Verletzungsgefahr), kein Glitzer (Erstickungsgefahr).
    Lösung/Alternative: Am besten aus unbehandeltem Holz und notfalls auch schreddergeeignet, falls der Papageienschnabel doch mal schneller ist…

Essen und Pflanzen, die an Weihnachten und im Advent gefährlich sein können:

  • Fondue/Raclette: Bei Überhitzung der Teflonbeschichtung entstehen giftige Dämpfe, die für Vögel ab 202°C bzw. 220°C tödlich sein können und für Menschen ab 360°C gesundheitsschädlich sind. Diese Temperaturen können beispielsweise entstehen, wenn eine leere Teflonpfanne drei Minuten auf einem voll aufgedrehten Kochfeld steht. Bei Induktionsherden können diese Temperaturen übrigens in weniger als einer Minute erreicht werden!
    Lösung/Alternative: Auch wenn solche Temperaturen bei mit Essen gefüllten Pfannen nicht erreicht werden, ist es dennoch am sichersten komplett auf Raclette bzw. Fondue mit Teflonbeschichtung zu verzichten, wenn Vögel im gleichen Haushalt sind, da die tödlichen Teflondämpfe auch durch Türritzen ins Vogelzimmer ziehen können bzw. sich durch das Öffnen von Türen automatisch im ganzen Haus bzw. der ganzen Wohnung verteilen. Hier reicht es schon, wenn eine Person versehentlich ein leeres Pfännchen ins Raclette stellt.
    Alternativ kann man ein Raclette mit Natursteinplatte* und Edelstahlpfännchen* nutzen (Edelstahlpfännchen müssen meist separat erworben werden und die Raclettes vor der ersten Benutzung möglichst draußen „eingebrannt“ werden, da hier eventuell unangenehme/schädliche Gerüche entstehen können). Fürs Fondue kann man auf elektrische Induktions-Fonduesets* mit Edelstahltopf zurückgreifen. Aber auch bei diesen Alternativen sollte man darauf achten, dass wirklich nichts teflonartiges verbaut wurde, da z.B. auch die Heizplatte bei elektrischen Fonduesets mit Teflon beschichtet sein kann. Zur Vogelsicherheit von Fonduesets mit Brennpaste habe ich leider nichts gefunden und kann deshalb auch nicht sagen, ob (neben der offene Flamme) von der Brennpaste selbst gefährliche Stoffe in die Luft abgegeben werden, die eventuell die empfindlichen Atemwege unserer gefiederten Mitbewohner reizen könnten.
Raclette Teflon giftige Dämpfe Vögel
Wenn die Teflonbeschichtung der Raclette-Pfännchen zu heiß wird, dann können Dämpfe entstehen, die für Vögel giftig sind (via Pixabay)
  • Bratschlauch/Bratbeutel: Vor einigen Wochen machte eine sehr traurige Meldung die Runde durch die Facebook Papageiengruppen. Es ging darum, dass ein großer Teil eines Wellensitticheschwarms gestorben ist, weil die Besitzerin einen Truthahn mit einem Bratschlauch im Ofen zubereitet hat. Dabei sind Dämpfe entwichen, die genau wie eine überhitze Teflonbeschichtung für die empfindlichen Atemwege der Vögel giftig sind.
    Lösung/Alternative: Bratschlauch/Bratbeutel weglassen oder die Vögel nicht in die Küche lassen bzw. im Falle einer offenen Küche die Vögel am besten immer in einen anderen Raum bringen, da beim Kochen und in der Küche allgemein sehr viele Gefahren lauern (Waffeleisen, Teflonpfanne, spitze Messer, Spülwasser…). Eine andere Möglichkeit wäre etwas Ungefährliches zu servieren.
Weihnachststern Vögel Vergiftung
Bei Weihnachtsstern-Pflanzen besteht Vergiftungsgefahr (via Pixabay)
  • Weihnachtsstern: Die Pflanze wird auch als Adventsstern, Christstern oder Poinsettie bezeichnet und ist besonders zur Weihnachtszeit in vielen Haushalten zu finden und manchmal sogar noch zusätzlich mit Goldspray verziert. Vögel (besonders kleine) dürfen nicht mit dieser Pflanze in Berührung kommen oder gar von ihr fressen, da die Gefahr der Vergiftung besteht. Mehr Infos zum Thema Weihnachtsstern und Vögel gibt es beim Wellensittich-Infoportal (allgemein auch eine sehr informative Seite, klickt euch mal rein! 🙂 ).
    Lösung/Alternative: Außerhalb der Reichweite der Vögel aufstellen. Bedenkenlos verfüttern kann man dafür z.B. Golliwoog*.
Plätzchen Vögel Zucker ungeeignet ungesund
Wegen des hohen Zuckeranteils sind Plätzchen nicht für Vögel geeignet (via Pixabay)
  • Plätzchen: Dürfen aufgrund des hohen Zuckergehalts nicht von Papageien gefressen werden.
    Lösung/Alternative: Papageienkekse backen (bitte darauf achten, dass die Backunterlage bei hoher Hitze keine Giftstoffe absondert, die dann versehentlich in die Kekse eingebacken werden…).

Gefahren für Papageien, Sittiche und andere Vögel an Silvester

  • Fondue/Raclette: s. Essen und Pflanzen, die an Weihnachten und im Advent gefährlich sein können
    Lösung/Alternative: s. oben.
  • Silvesterböller: Sind laut, gefährlich und riechen unangenehm. Außerdem enthält der Rauch unter anderem hohe Konzentrationen von Blei, Strontium, Antimon und anderen giftigen Metallen.
    Lösung/Alternative: Verbieten kann man seinen Mitmenschen das „Böllern“ natürlich nicht (außer im Coronajahr 2020…) und deshalb muss man seine Vögel so gut es geht vor dem Lärm, grellem Licht und dem giftigem Rauch schützen. Da Vögel Fluchttiere sind, können sie sich nämlich leicht erschrecken und auf der Flucht vor Lichtblitzen verletzen. Am besten ist es deshalb, wenn man die Rollläden an Silvester runtermacht oder sonstwie dafür sorgt, dass die Vögel die grellen Lichter nicht sehen und natürlich auch Fenster und Türen des Raumes, in dem sich die Vögel aufhalten, geschlossen hält, damit der giftige Rauch nicht dorthin gelangt.
  • Tischfeuerwerk, Wunderkerzen, Knallbonbons: Verbrennungsgefahr, giftige Dämpfe und die Vögel können sich wegen dem grellen Licht und den Knalleffekten erschrecken und bei der Flucht schlimmstenfalls verletzen.
    Lösung/Alternative: Entweder darauf verzichten oder in einem Raum zünden, in dem die Vögel nicht sind.
Wunderkerzen Vögel giftig heiß grell
Wunderkerzen sehen zwar schön aus, sind für Vögel aber sehr gefährlich (via Pixabay)
  • Bleigießen: Kann spritzen und zu Verbrennungen führen. Blei ist außerdem giftig und Zinn, das inzwischen als Alternative zu Blei verwendet wird ist sicherlich auch nicht ungefährlich. Beim Verbrennen von Blei entstehen giftige Bleioxide, die dann wiederum von den Anwesenden eingeatment werden. Auf Bleigießen mit Blei sollte also auch ohne Vögel besser verzichtet werden.
    Lösung/Alternativen: „Blei“gießen mit Kerzenwachs – aber das Kerzenwachsgießen auch besser nur in einem Raum machen, in dem keine Vögel sind (siehe Kerzen).
Alkohol Silvester Neujahr Vogel entfliegen
Wenn es nach dem Anstoßen nach draußen geht, kann schnell eine Tür vergessen werden (via Pixabay)
  • Alkohol: Alkohol an sich ist natürlich für Papageien absolut tabu! Hier kommt aber auch noch die Gefahr hinzu, dass man selbst oder seine Mitmenschen unter Alkoholeinfluss unachtsamer werden und ein Vogel dann schnell durch ein gekipptes Fenster oder eine offene Tür ausbüxen kann.
    Lösung/Alternative: Wenn man auf der Silvesterparty nicht auf Alkohol verzichten möchte, dann bringt man die Vögel am besten in einem ruhigen Zimmer ausbruchssicher unter.
  • Offene Bowlegefäße: Ertrinken und siehe Alkohol.
    Lösung/Alternative:
    Entweder dadauf verzichten oder in einem Raum aufstellen, in dem die Vögel nicht sind.

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Vögel bei der Silvesterparty und dem Weihnachtsessen aufgrund der vielen Gefahren am besten einfach nicht im selben Raum sein sollte und dass nach den Feiern ordentlich gelüftet und aufgeräumt werden sollte, damit auch wirklich nichts gefährliches mehr im Raum und in der Luft ist.

Auch wenn der Artikel jetzt so klingt, als ob man den Vögeln zuliebe in der Adventszeit auf alles verzichten sollte, was irgendwie dazugehört und Spaß macht, möchte ich betonen, dass man all diese Dinge natürlich trotzdem machen kann – aber eben außerhalb der Reichweite der Vögel oder indem man auf ungefährliche Alternativen zurückgreift, sodass keine Gefahr für die Vögel besteht.

Mit all diesen Tipps wünschen wir euch eine schöne und entspannte Adventszeit, frohe Weihnachten und einen guten Start ins neue Jahr!

Advent, Silvester und Weihnachten vogelsicher machen
Wir wünschen euch eine schöne Adventszeit, frohe Weihnachten und einen guten Start ins neue Jahr! (Die Weihnachtsmützen und der Tannenkranz bestehen übrigens zu 100 Prozent aus Pixeln… 😉 )

PS: Nicht nur im Advent und an Weihnachten und Silvester lauern in Wohnräumen zahlreiche Gefahren für Vögel. Deshalb ist es am besten, wenn man (besonders vor dem ersten Freiflug aber auch danach) von Zeit zu Zeit den Raum, in dem sich die Vögel aufhalten, kritisch auf Gefahrenstellen analysiert, sodass dieser auch wirklich vogelsicher ist.


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2 Responses

  1. Suche dringend eine Sperlingspapagei Henne grün kann auch schon älter sein,meine ist gestorben und der Hahn rupft schon seine Federn aus,bitte aus Deutschland nur mit Versand.der Henne,bitte kann mir jemand helfen ,danke im Voraus,herzliche Grüße Heinrike

    [E-Mail-Adresse aus Datenschutzgründen entfernt]

    1. Hallo Heinrike,
      oh je, das ist traurig 🙁
      Ein Tierversand ist zurzeit leider nicht möglich, da es für Sperlingspapageien zu kalt ist 🙁
      Schreibe mir doch bitte eine E-Mail an kontakt [ät] sperlingspapageien-blog.de mit Angaben zu den Wünschen an das Partnertier (v.a. Alter) und deinem ungefähren Standort, dann helfe ich dir gerne über meine Facebookseite bei der Suche nach einer Partnerin für dein Männchen!

      Viele Grüße
      Desiree

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