Der richtige Standort für den Vogelkäfig

Standort Vogelkäfig Sperlingspapageien

Ein Vogelkäfig ist schnell aufgestellt, der perfekten Standort des Vogelkäfigs bedarf aber einiger Überlegung, damit die Vögel sich wohlfühlen, gesund bleiben und nicht unnötigen Gefahren ausgesetzt sind.

Kriterien für den Standort des Vogelkäfigs

Am wichtigsten ist zunächst, dass der Standort des Käfigs von Sperlingspapageien (und natürlich auch von anderen Vögeln und Papageien) ruhig, hell und zugluftgeschützt ist – oder dass der Käfig zumindest nicht direkt im Zug steht.

Vögel bevorzugen zwar eine ruhige Umgebung, möchten aber trotzdem am Leben „ihrer“ Menschen teilhaben, um ab und zu ein Piepser an diese richten können oder (zur allgemeinen Erheiterung) deren Lachen imitieren. Das ist natürlich nicht möglich, wenn die Vögel in einem abgeschieden Bereich der Wohnung oder des Hauses untergebracht sind. Trotzdem sollten die Vögel aber auch nicht mitten im Raum stehen, sondern am besten in einer Ecke, da die Wände den Papageien ein Gefühl von Sicherheit geben.

Ein Standort direkt an einer Heizung sollte ebenfalls vermieden werden, da die Luft dort zu heiß und zu trocken ist. Bei direktem Sonnenlicht besteht für die empfindlichen Tiere die Gefahr des Hitzschlags und deshalb brauchen Vögel in diesem Fall unbedingt einen schattigen Rückzugsort. Da Fensterscheiben aber das UV-Licht filtern, das Vögel für die Vitamin D-Bildung nutzen, brauchen sie zusätzlich eine spezielle, flimmerfreie (!) UV-Beleuchtung. Diese ist vor allem im Winter wichtig, wenn die Sonne nur wenige Stunden scheint und vor allem Tropenvögel erfrieren würden, wenn sie bei eisigen Temperaturen zu einem Sonnenbad im Freien verdonnert werden. Wir erinnern uns: Sperlingspapageien sind nicht winterhart! Bei Temperaturen über 20 Grad und wenig Wind (bei viel Wind steigt die Erkältungsgefahr!) spricht aber nichts dagegen die Vögel (unter Aufsicht und in einem sicheren Käfig) mit direktem Sonnenlicht zu verwöhnen. Bitte auch regelmäßig überprüfen, ob das Käfigschloss noch fest sitzt. Im Laufe der Zeit können sich nämlich die Schrauben lockern und sich die Käfigtüre so unbemerkt öffnen.

Papageien müssen einen guten Überblick über ihr Revier haben, da sie sich sonst nicht wohlfühlen. Im Falle von Sperlingspapageien beinhaltet dieses Revier ALLES, was in Sichtweite ist. Damit die Vögel einen guten Überblick über ihr Reich (und somit auch über eventuelle Feinde) haben, sollte der Käfig in einer entsprechenden Höhe aufgestellt und die Käfigeinrichtung so gestaltet sein, dass die Papageien genügend Aufenthaltsmöglichkeiten auf Augenhöhe der Halter oder am besten etwas höher haben.

Welche Standorte für den Vogelkäfig geeignet sind, welche ungeeignet und was man sonst noch so in Bezug auf den dauerhaften Standort beachten sollte, möchte ich in diesem Artikel auflisten.

Sperlingspapageien-Käfig

Geeignete Vogelkäfig-Standorte

Arbeitszimmer

Dieses Zimmer ist relativ ruhig und trotzdem hält man sich öfter darin auf. Durch Geräte wie Computer, Drucker etc. sollte man aber einerseits darauf achten regelmäßig zu lüften und andererseits z. B. mit einem Verdampfer* oder Verdunster dafür sorgen, dass das Raumklima nicht zu trocken wird. Warum das – zumindest für Tropenvögel – so wichtig ist, habe ich im Artikel zur Luftfeuchtigkeit und zum Raumklima ausführlich beschrieben.
Bevor man seine Vögel aber in das Arbeitszimmer stellt, sollte man bedenken, dass diese gerne mal laut werden und man für konzentriertes Arbeiten oder Telefonate ggf. einen anderen Ort aufsuchen muss…

Wohnzimmer

Hier findet das Leben statt, die Familienmitglieder sitzen zusammen, reden, spielen, hören Musik und schauen ab und zu auch Fernseh. Dass der Vogelkäfig bei all dem Trubel nicht mitten im Raum stehen sollte ist klar. Auch ein Standort mit direkter Nähe zum Fernseher verursacht bei den Tieren nicht nur wegen der Lautstärke, sondern auch wegen dem permanenten Flimmern unnötigen Stress. Sollte es doch mal zu laut werden, kann man sich darauf verlassen, dass die Vögel lauthals dagegen halten… Auch im Wohnzimmer sollte regelmäßig gelüftet und auf das Raumklima geachtet werden.

Extra Vogelzimmer

Sofern man genügend Platz hat kann man den Vögeln natürlich auch ein eigenes Zimmer gönnen. Hierbei ist allerdings zu beachten, dass man sich öfter in diesem Raum aufhalten sollte und den Papageien Aufmerksamkeit schenkt. Mit einem Lesesessel im Vogelzimmer dürfe das kein Problem sein – sofern man überhaupt zum Lesen kommt 😉 Ein solches Möbelstück deckt man aber besser ab, wenn man gerade nicht im Raum ist, da es schnell passieren kann, dass das eine oder andere Häufchen darauf landet…
Bei Zuchtabsichten sollte das Vogelzimmer jedoch nicht so häufig betreten werden, da dies die Sperlingspapageien nervös macht und sie dann aufgeregt hin und herflattern.

Damit man die Vögel für das Lüften nicht immer in den Käfig verfrachten muss kann man das Fenster entsprechend sichern – je nach Größe der Papageien kann das durch ein Fliegengitterrahmen geschehen (trotzdem ist es besser, wenn die Vögel auch mit solchen Sicherheitsmaßnahmen während des Lüftens im Käfig bleiben) oder ein stabiles Drahtgitter. Selbst wenn das Fenster entsprechend gesichert ist sollte man die Vögel beim Lüften auf jeden Fall beaufsichtigen! Ein Vorhang genügt nicht, da die Papageien durch diesen viel zu leicht flüchten können.

Es-kommt-darauf-an-Standorte für den Vogelkäfig

Dachboden/Speicher

Wenn dieser ausgebaut, isoliert und normal bewohnt wird spricht nichts dagegen den Vogelkäfig an diesem Standort aufzustellen. Je nach Bauart kann es allerdings sein, dass keine richtige Türe vorhanden ist, sodass einerseits eine große Voliere praktischer wäre und andererseits so leider auch giftige Teflondämpfe (z.B. von Pfanne oder Backofen) nach oben ziehen können und im schlimmsten Fall tödlich für Vögel sein können, da diese sehr empfindliche Lungen haben. Kurzum: Wenn die Gegebenheiten passen, dann ist auch ein Dachboden ein guter Ort für Vögel, ansonsten gibt es bessere Plätze.

Keller

Auch hier kommt es auf den Keller an. Wenn dieser ausgebaut und einigermaßen hell ist, dann spricht nichts dagegen den Vogelkäfig dort aufzustellen. Handelt es sich aber um einen dunklen, womöglich sogar feuchten Keller ist alleine schon wegen der Gefahr durch Schimmelsporen ein anderer Platz für den Vogelkäfig zu suchen.

Ungünstige und ungeeignete Standorte für den Vogelkäfig

Schlafzimmer

Auf den ersten Blick scheint das Kinder- oder Schlafzimmer ein geeigneter Standort für einen Vogelkäfig zu sein, wäre da nicht die Tatsache, dass Vögel Staub, nämlich den sogenannten Vogelstaub produzieren. Hält man Vögel nun in einem Zimmer, in dem man auch schläft, dann atmet man die ganze Nacht zwangsläufig den Vogelstaub ein – und das belastet wiederum die Lunge und kann zu einer Vogelstauballergie führen.

Küche

In der Küche lauern extrem viele sichtbare und auch unsichtbare Gefahren. Sichtbare, offensichtliche Gefahren sind heiße Herdplatten, kochendes Wasser, Spülwasser in der Spüle, spitze Messer und für Vögel ungenießbares Essen. Unsichtbare Gefahren sind die Dämpfe und Gerüche, die automatisch beim Kochen entstehen. Besonders hervorgehoben werden sollen hier die für Menschen kaum wahrnehmbare Teflondämpfe von Pfannen, Waffeleisen, Fondue- und Raclettgeräte, die für Vögel ab 202°C bzw. 220°C tödlich sein können. Auch von der Benutzung eines Bratschlauches/Bratbeutels soll abgesehen werden, wenn Vögel in der Küche sind. Als dauerhafter Standort für den Käfig eigent sich die Küche nicht, es spricht aber nichts dagegen, wenn die Vögel temporär und unter Aufsicht in der Küche sind – sofern vorher alle Gefahren beseitigt und nach dem Kochen ordentlich gelüftet wurde (und die Fenster selbstverständlich wieder geschlossen), sodass die Gefahren minimal sind.

Aber auch die Küche kann mit guter Planung ein Standort für den Vogelkäfig sein, wie eine Blogleserin auf Facebook kommentiert hat:

Bad

In diesem Raum herrscht (vor allem nach dem Duschen) zwar das perfekte tropische Raumklima, allerdings ist dieser Raum als Standort für den Vögelkäfig ebenso ungeeignet wie die Küche. Die Vögel könnten beispielsweise in der Toilette ertrinken und Haarspray, Deo, Parfüm und Nagellack würden die empfindlichen Atemwege unnötig belasten. Ein weiterer Punkt, der gegen das Badezimmer spricht ist, die Tiere (zumindest ab und zu) ihrem Spiegelbild ausgesetzt wären, was zusätzlich Stress und Panik verursacht.

Flur/Durchgangszimmer

Die meist fehlenden Fenster und die Unruhe durch den „Durchgangsverkehr“ in diesen Bereichen kann das Wohlbefinden der Papageien auf die Dauer beeinträchtigen. In diesen Bereichen fehlt den Vögeln auch der Menschenbezug, da sich kaum jemand ständig dort aufhält. Übergangsweise kann ein Käfig dort vielleicht stehen, eine dauerhafte Lösung ist das aber nicht.

Weitere ungeeignete Standorte für den Vogelkäfig: Auf einem Kühlschrank oder einer Waschmaschine, da die ständigen Erschütterungen das Wohlbefinden der Vögel massiv beeinträchtigt und diese Geräte auch meistens in Räumen stehen, die nicht als dauerhafter Standort geeignet sind.


Standort Vogelkäfig Sperlingspapageien
Sperlingspapageien halten sich gerne am höchsten Ort des Käfigs auf, um einen guten Überblick über den Raum zu haben

Generell sollte auch darauf geachtet werden, dass das Zimmer, in dem der Vogelkäfig steht, vogelsicher ist. Welche Gefahren beim Freiflug in einem Zimmer lauern und wie man diese beseitigt bzw. eindämmt habe ich schon im verlinkten Artikel beschrieben 😉

In Räumen, in denen Vögel gehalten werden, sollte außerdem IMMER auf (Duft-)Kerzen, Räucherstäbchen und vor allem auf das Rauchen von Zigaretten verzichtet werden, da all dies für die empfindlichen Atemwege der Vögel schädlich ist und sie sich leicht verbrennen können.

Nicht wenige Vögel sterben auch an Weihnachten oder Silvester an giftigen Teflondämpfen, wenn das Raclette oder Fondue aus Platzmangel kurzerhand in das Wohnzimmer (oder ein anderes Zimmer) in dem die Vögel leben, verlegt wird.

Mit all diesen Informationen im Hinterkopf findet sich bestimmt ein schöner und sicherer Standort für den Vogelkäfig, an dem die Vögel sich wohlfühlen und außerdem gefahrlos ihren Freiflug genießen können!

Im Zweifelsfall gilt immer: Better safe than sorry!


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2 Antworten

  1. Hallo Desiree,
    erstmal danke für deinen Blog und die vielen hilfreichen Infos! 🙂
    Ich recherchiere gerade ganz viel, um herauszufinden, ob bei uns Sperlis einziehen sollen und können. Allerdings habe ich ein großes Minus: Ich habe in meiner Wohnung eine Wohnküche, also Wohnzimmer und Küche in einem. Entfernen von Teflonpfannen wäre ja auf jeden Fall kein Problem, aber ich mache mir Gedanken, wenn mal Geschirr rumsteht oder der Ofen auslüftet usw. müsste ich ja immer erst alles aufräumen und abkühlen lassen, damit die Kleinen rauskönnen. Ob dann neben der Arbeit noch 4-6 Stunden täglich übrig bleiben…? Nun habe ich eine Idee: Ich könnte über eine Deckenschiene einen Raumteiler-Vorhang anbringen, wenn Freiflug ist. Aber denkst du, dass das wirklich eine Barriere für Sperlis darstellt?

    1. Hallo Melanie,
      freut mich, dass dir der Blog hilft und dass du dir vor der Anschaffung diese wichtigen Gedanken machst!
      Prinzipiell sollte das mit dem Raumteilervorhang funktionieren (aber bitte kein grobmaschiger Vorhang, da sich die Sperlis sonst darin verfangen könnten), aber ich wäre dann trotzdem immer wachsam, weil Sperlis sehr gewitzt sind und ab und zu sicherlich mal ne Lücke finden… Also z.B. beim Ofenauskühlen und beim Lüften würde ich dann trotz Vorhang den Käfig vorsichtshalber zulassen…
      Viele Grüße
      Desiree

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